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Was ist der Beckenboden? Der Beckenboden ist eine Muskelplatte, die wie eine elastische Hängematte den unteren Abschluss deines Beckens bildet. Er besteht aus mehreren Muskelschichten und spannt sich zwischen Schambein (vorne), Steißbein (hinten) und den beiden Sitzbeinhöckern (seitlich) auf – so ähnlich wie eine Raute. Er besitzt die Form einer Schale, die im kleinen Becken liegt und ist etwas weniger dick als eine Hand. Diese Muskulatur ist im Alltag meist unsichtbar und arbeitet ganz automatisch. Dennoch ist sie für viele wichtige Funktionen verantwortlich – und besonders in der Schwangerschaft und nach der Geburt spielt sie eine zentrale Rolle! Aufgaben des Beckenbodens • Stabilisierung und Stütze: Gerade in der Schwangerschaft wird der Beckenboden besonders stark beansprucht, da das Gewicht von Kind und Gebärmutter zunimmt und die Hormone das Gewebe lockerer machen. Wie ist der Beckenboden aufgebaut? Dein Beckenboden besteht aus drei Muskelschichten, die sich übereinander anordnen: 1. Äußere Schicht: Umschließt die Körperöffnungen und ist für das bewusste Anspannen und Entspannen zuständig. Stell dir den Beckenboden wie eine elastische, aber feste „Trampolinfläche“ vor, die flexibel nachgibt, aber auch wieder zurückfedert. Wo genau liegt der Beckenboden und wie spürst du ihn? • Vorne: Befestigung am Schambein (Symphyse) Wenn du dich auf deine Hände oder ein zusammengerolltes Handtuch setzt, kannst du die Sitzbeinhöcker rechts und links gut spüren. Zwischen diesen vier Punkten ist der Beckenboden wie ein Trichter oder eine Raute aufgespannt. Wie kannst du deinen Beckenboden wahrnehmen? Am Anfang ist es oft gar nicht so leicht, den Beckenboden gezielt zu spüren oder anzuspannen. Das ist ganz normal! • Setze dich auf ein Handtuch oder deine Hände, um die Knochen und den Kontakt zu spüren. Du kannst diese Wahrnehmungsübung im Sitzen, Liegen, Vierfüßlerstand, Stehen oder auf der Seite ausprobieren. Nicht jede Position funktioniert für jede Frau gleich gut – finde heraus, was dir persönlich am meisten hilft! Warum ist das Training und Bewusstmachen des Beckenbodens so wichtig? • Es beugt Beschwerden wie Inkontinenz, Senkungen oder Rückenschmerzen vor. Der Beckenboden ist wie ein „Powerzentrum“ deines Körpers – je besser du ihn kennst, desto leichter kannst du ihn im Alltag und im Sport gezielt einsetzen und schützen. Warum ist Beckenbodentraining in der Schwangerschaft wichtig? Beckenbodentraining in der Schwangerschaft ist entscheidend, weil viele Frauen erst nach der Geburt mit Beckenbodenproblemen wie Inkontinenz konfrontiert werden, obwohl Prävention schon in der Schwangerschaft sinnvoll und wirksam ist. Inkontinenz ist ein Tabuthema, das selten aktiv angesprochen wird, obwohl es viele betrifft. Frühzeitiges Training kann helfen, Beschwerden vorzubeugen und die Lebensqualität zu erhalten. Vorteile von Beckenbodentraining in der Schwangerschaft • Prävention von Inkontinenz: Studien zeigen, dass Beckenbodentraining während der Schwangerschaft das Risiko für Belastungsinkontinenz nach der Geburt deutlich senkt.
Dein Ziel für diese Woche: Wenn du Fragen hast oder unsicher bist, komm gerne auf mich zu – gemeinsam |
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HAUSAUFGABE FÜR DICH NACH KURSSTUNDE 1 Damit du möglichst viel von den Übungen und dem neu gewonnenen Körpergefühl mitnimmst, habe ich für dich eine kleine, aber wirkungsvolle Hausaufgabe vorbereitet: Deine Beckenboden-Hausaufgabe für die kommende Woche: Nimm dir jeden Tag zwei bis drei Minuten Zeit, um deinen Beckenboden bewusst
an der Schwerkraft, die je nach Ausgangsstellung anders wirkt und an der andern Hüft- Lege (wenn du magst) ein kleines, zusammengerolltes Handtuch unter dein Becken oder Konzentriere dich auf deine Atmung: Mit jeder langen Ausatmung stellst du dir vor, wie du alle drei Körperöffnungen (Harnröhre,
Wichtige Hinweise:
Du trainierst damit nicht nur deinen Beckenboden gezielt, sondern schulst vor allem deine Körperwahrnehmung. Das ist die Grundlage für eine gesunde Beckenbodenfunktion – in der Schwangerschaft, bei der Geburt und für die Zeit danach. Ich wünsche dir viel Spaß beim Ausprobieren und Üben! Wir besprechen deine Erfahrungen und alle Fragen in der nächsten Kursstunde! |
